Helle Mann - Ihre Online Psychologin

Wenn die Angst vor Nähe zum Beziehungskiller wird

Die Angst vor Nähe kann eine Beziehung zerstören, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Wir erklären, warum das so ist und geben Tipps, wie Sie trotzdem eine glückliche Beziehung führen können.

Inhalte

Woran erkenne ich, dass ich eine Angst vor Nähe habe?

Eine Angst vor Nähe kann sich auf verschiedene Weise manifestieren. Oft ist es ein Gefühl der Enge, des Eingesperrtseins oder der Bedrohung, wenn man sich jemandem emotional oder körperlich nähert. Dies kann sogar zu körperlichen Reaktionen wie zu Herzklopfen, Schweißausbrüchen, Atemnot und anderen Symptomen führen. Noch häufiger führt Angst vor Nähe aber zu Vermeidungsverhalten, indem man sich beispielsweise von sozialen Situationen oder engen Beziehungen zurückzieht.

Wie entsteht eine Angst vor Nähe?

Angst ist ein völlig normales und gesundes Gefühl. Es ist eine instinktive Reaktion auf eine Situation, in der wir uns bedroht fühlen. Die Angst kann uns dabei helfen, uns vor Gefahren zu schützen und sicherzustellen, dass wir in einer stressigen Situation richtig handeln. Allerdings kann Angst auch zu einem Problem werden, wenn sie unbegründet oder übermäßig ausgeprägt ist. Eine Angst vor Nähe ist in der Regel ein Beispiel für eine unbegründete Angst, die Menschen daran hindern kann, soziale Kontakte zu knüpfen und enge Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Die Angst vor Nähe entsteht häufig in der Kindheit oder in der Jugend. Oft ist es das Ergebnis von schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit, bei denen man verletzt oder enttäuscht wurde. Diese Erfahrungen können dazu führen, dass man denkt, alle anderen Menschen seien genauso und man erwartet daher, auch in Zukunft verletzt zu werden. Eine Angst vor Nähe kann aber auch entstehen, wenn man in der Vergangenheit keine enge Beziehung zu anderen Menschen hatte. In diesem Fall fehlen einem oft die sozialen Kompetenzen, um enge Beziehungen aufzubauen. Man fühlt sich daher oft unsicher und ängstlich in sozialen Situationen und befürchtet, etwas falsch zu machen.

Warum ist eine Angst vor Nähe in Beziehungen so schlimm?

Angst ist eine völlig natürliche Reaktion auf eine wahrgenommene Bedrohung. Wenn Nähe als Bedrohung empfunden wird, beispielsweise aufgrund der Gefahr des Enttäuschens oder des Enttäuschtwerdens, hat der Körper evolutionsbioglisch betrachtet zwei Möglichkeiten: „Fight of flight.“

Gehen wir in den Kampf-Modus suchen wir die Konfrontation. Wir äußern unser Misstrauen. Wir streiten. Im Flucht-Modus hingegen ziehen wir uns zurück. Wir igeln uns ein, schotten uns ab. Die Folge ist dass die betroffene Person sich in beiden Fällen immer weiter von ihrem Partner entfernt. Kommt es schließlich zur Trennung, ist die Bedrohung zur Realität geworden. Sie manifestiert sich in weiteren Erfahrungen. Die Angst vor Nähe wächst.

Was kann ich tun, wenn ich eine Angst vor Nähe habe?

Wenn Sie eine Angst vor Nähe haben, können Sie versuchen, diese mit den folgenden Tipps zu überwinden: 

1. Identifizieren Sie Ihre Ängste 

Zunächst einmal ist es sehr wertvoll, wenn Sie sich mit Ihrer Angst aktiv auseinandersetzen. Was konkret befürchten Sie? In welchen Erfahrungen sind diese Befürchtungen begründet? Gelingt es Ihnen, zum Kern Ihrer Angst vorzustoßen, gelingt Ihnen möglicherweise bereits die Dissoziierung davon. Dabei zeigen Sie sich selbst die Unterschiede auf zur ursprünglichen Situation, aus der Sie Ihre Angst schöpfen. Sie erkennen, dass die Umstände andere sind und dass sie in dieser Situation nicht befürchten müssen, dieselbe Erfahrung zu erfahren. 

2. Sprechen Sie mit Ihrem Partner über Ihre Ängste 

Wenn Sie die Nähe zu Ihrem Partner gelegentlich in Stress oder sogar Angst versetzt, sprechen Sie auch mit ihm / ihr darüber. Ihr Verhalten wird ihn sonst verwundern und womöglich das von Ihnen befürchtete Verhalten hervorrufen. Das Gespräch darüber gibt Ihrem Partner aber auch die Chance, Ihnen die notwendige Sicherheit zu geben. 

3. Suchen Sie nach Bewältigungsstrategien 

Bewältigungsstrategien sind Methoden, mit denen Sie Ihre Ängste bewältigen können. Dazu gehören Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder autogenes Training. Auch Affirmationen (positive Selbstgespräche) oder positive Visualisierung (das Vorstellen eines gewünschten Ergebnisses) können helfen. Welche Strategie am besten zu Ihnen passt, müssen Sie in Ruhe für sich herausfinden. Dabei können Sie sich auch professionell unterstützen lassen.

Fazit

Wer unter Angst vor Nähe leidet hat es häufig schwer, eine enge Beziehung zu führen. Das belastet die Betroffenen mitunter sehr. Ich möchte Ihnen dabei helfen, sich Ihrer Angst zu stellen und einen souveränen Umgang damit zu finden, damit Sie sich wieder auf eine Beziehung einlassen können.

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